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Islam
Also
zuerst glauben wir an einen Gott, dann an die Propheten.
Wir glauben an alle Propheten, von Adam bis Muhammed,
Friede und Segen sei mit ihnen allen, und glauben, dass
Muhammed, s.a.s., der letzte Prophet ist. Wir glauben
auch, dass Jesus, Moses, Abraham, Noah, und Adam
Propheten waren.
Außerdem glauben wir an die Wiederauferstehung, also
dass wir nach dem Tod wiedererweckt werden und es dann
ein anderes Leben geben wird, welches aber nie enden
wird. Wir glauben also, dass die Menschen für all ihre
Taten nach dem Tode Rechenschaft ablegen werden. Wer in
dieser Welt die Gebote Allahs befolgt, dem verspricht
Allah ein unendlich langes Leben im Paradies, und wer
sie nicht befolgt, der wird ein unendlich langes Leben
in der Hölle verbringen. Das sind die Grundgedanken des
Islam.
Der Islam will eine Regelung schaffen, in der alle
Bereiche des täglichen Lebens berücksichtigt sind und
sich darüber hinaus im Einklang miteinander befinden.
Die Quelle dieser Regelungen sind in erster Linie der
Koran, das Wort Gottes, und in zweiter Linie das
Beispiel des Propheten, als gehorsamer Diener Allahs.
Die religiösen Pflichten für jeden
erwachsenen und gesunden Muslim wurden von Rasulullah,
dem Gesandten und Diener Gottes wie folgt erklärt:
1. Das Glaubensbekenntnis zu
sprechen.
Durch den Glauben daran und das
Aussprechen des zuvor erwähnten Glaubensbekenntnisses
"Ich bezeuge, dass es nur einen Gott gibt, ich bezeuge,
dass Muhammad Sein Gesandter ist" wird ein Mensch
Moslem. Dies ist gleichzeitig die erste Pflicht eines
jeden Moslems.
2. Das tägliche 5-malige Gebet zu
verrichten.
Morgengebet, Mittagsgebet,
Gemeinschaftsgebet am Freitag mit einer "Predigt".
Nachmittagsgebet Abendgebet, Nachtgebet. Die
Voraussetzung ist die rituelle Reinheit des Körpers und
der Seele und die jeweilige Absichtserklärung, welche
bei jeder gottesdienstlichen Handlung wesentliche
Bedingung ist.
3. Zakat zu entrichten.
Zakat: (wachsen, läutern) Jene Gruppe der
Muslime, welche mehr als ein gewisses Existenzminimum
besitzt, ist verpflichtet ca. 2 1/2 % von ihrem Vermögen
(1 Nisaab: ca.93,3 g Gold, 653 g Silber) zugunsten jener
Gruppe zu bezahlen, welche kein Vermögen, dieses
Existenzminimum überschreitend, besitzt. Dies stellt
nicht nur einen Faktor im sozialen System des Islam dar,
sondern ist gleichzeitig ein Mittel zur seelischen
Läuterung des Menschen, da diese Steuer allein aus dem
Glauben an Gott bezahlt werden soll.
4. Das Fasten einzuhalten.
Das vorgeschriebene islamische Fasten im
Monat Ramadan gibt den Gläubigen nicht nur ein Mittel
zur Erreichung des Wohlgefallens Gottes in die Hand,
sondern gleichzeitig ein Mittel zur Erlangung von
Selbstbeherrschung, denn das islamische Fasten bedeutet
die absolute Enthaltsamkeit des gesunden, erwachsenen
Muslims von Essen, Trinken, Tabakgenuß und ehelichem
Verkehr vom ersten Licht des Tages bis zum
Sonnenuntergang. Ausgenommen davon sind: Kranke und
Reisende und stillende Mütter.
5. Die Pilgerfahrt nach Mekka zu
unternehmen.
Hadsch (Hinwendung, Beherrschung (des
"Ich")). Jeder Moslem, der gesundheitlich und finanziell
in der Lage ist, die Fahrt nach Mekka und Umgebung zu
vollbringen, ist mindestens 1 Mal im Leben dazu
verpflichtet. Die Pilger müssen sich an bestimmten
Kalendertagen in Mekka und Umgebung versammeln und
gewisse Rituale durchführen. Wie zum Beispiel: 7-
maliges Umschreiten der Kaaba. 7- maliges Eilen zwischen
den Hügeln Safa und Marwa. Stehen und Nächtigung auf der
Ebene Arafat. Opfern im Gedenken an das Ur-Opfer
Abrahams.
(Arafat: Ist der Überlieferung nach der Begegnungsort
von Adam und Eva nach ihrer Vertreibung aus dem
Paradies. Ort der Reue und des sich Wiederbekennens zu
Allah, der diese Reue auch annahm. Da der Allbarmherzige
Gott, jedem aufrichtig darum Bittenden, Verzeihung
gewährt, gibt es im Islam kein Verständnis für so etwas
wie "Erbschuld" und daher auch nicht für das
erforderliche Auftreten eines menschlichen "Lamm
Gottes", das hinwegnimmt die Sünden der Welt.) (Safah
und Marwah: Physisches Gedenken der Geschichte von
Abrahams zweiter Frau Hagar und seines erstgeborenen
Sohnes Ismail und deren wunderbaren Errettung vor dem
Verdursten durch das Erstehen des Quellbrunnens Zamzam.)
Verwirklichung des Ideals wahrer und echter islamischer
Bruderschaft und Gleichheit im Wesen - als Diener
Gottes.
Am 15.
Oktober beginnt (verschiebt sich
jedes Jahr um 10 Tage nach vorn)der Heilige
Fastenmonat Ramadan. Er endet am 14. November, dem dann
das dreitägige Ramadanfest folgt. Das "Fest des
Fastenbrechens" (Id al-Fitr) wird wegen der vielen
zubereiteten Süßigkeiten auch das "Zuckerfest" (Şeker
Bayramı) genannt. Im heiligen Monat Ramadan gedenken
Muslime der Offenbarung des Koran. Solidarität, innere
Reinlichkeit und der tiefe Glaube stehen im Mittelpunkt
des Alltags.
Im
Ramadan, dem neunten Monat des Mondkalenders, hat der
Erzengel Gabriel nach islamischer Überlieferung dem
Propheten Mohammed die 114 Suren des Koran offenbart.
Dort steht: „Esst und trinkt, bis der weiße Faden von
dem schwarzen Faden der Morgenröte zu unterscheiden
ist.“
Tagsüber ist alles verboten, was Genuss bereitet wie
Essen, Trinken, Geschlechtsverkehr oder das Rauchen.
Ausgenommen sind Kranke, Reisende, Kinder sowie
schwangere, menstruierende und stillende Frauen, da die
körperliche Fitness eine Voraussetzung für die Begehung
der religiösen Pflicht darstellt. Das gemeinsame Fasten
soll die geistige, moralische und physische Disziplin
stärken. Der Ramadan gehört neben dem
Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der
Wohltätigkeit und der Wallfahrt nach Mekka zu den fünf
religiösen Grundpflichten eines jeden Muslimen.
Eine
seelische Pilgerreise
Der
Fastende geht tief in sich, enthält sich jeglichen
kontroversen Situationen und genießt das "Frei werden"
von Körper und Geist. Die Fastenzeit entspricht einer
seelischen Pilgerfahrt zu Gott, in der die Muslime sich
ganz und gar ihrem Glauben widmen.
Das
abendliche Mahl muss jedoch maßvoll und in tiefer
Solidarität mit allen armen und hungernden Menschen
eingenommen werden. Das Fasten dient nicht als
Abmagerungskur, es entspricht einem göttlichen Gebot.
Daher sind Vorwürfe, dass dieses gesundheitsschädlich
ist nicht gerechtfertigt.
Wenn
sich die Gläubigen zum "Iftar", dem Fastenbrechen nach
Sonnenuntergang, im Kreise der Familie versammeln,
versinken selbst Millionenstädte wie Istanbul in eine
unheimlich anmutende Ruhe. Das folgende Fastenbrechen
beginnt meist mit einer Dattel, einem Glas Wasser, und
unbedingt mit einem Gebet. Bis zum Frühstück im
Morgengrauen herrscht dann Trubel. Ähnlich wie beim
Weihnachtsprogramm in Deutschland strahlen die
Fernsehsender die besten Serien oder Filmklassiker,
Rätselshows und Koran-Lesungen aus.
Am Tag
verläuft das Leben wesentlich langsamer. Staatsdiener
schalten in den Fastengang. Von fünf Stunden Arbeitszeit
werde nur eine halbe gearbeitet, schreibt die „Milliyet“.
Auch die Straftaten gehen nach Angaben der Istanbuler
Polizei im Monat „des Gebets, des Vergebens, der
Versöhnung und der Barmherzigkeit“ um rund die Hälfte
zurück. Dafür steigt die Zahl der Verkehrsunfälle, weil
alle pünktlich zum Fastenbrechen zu Hause sein wollen
und die Mega-Staus jeden Fahrer fast um den Verstand
bringen.
Der
Islam betont den einheitlichen Ursprung aller
monotheistischen Religionen. Nach seiner Lehre sind dem
meschlichen Geist, trotz seiner großen Möglichkeiten
bestimmte Grenzen gesetzt, die er weder mit den exakten,
noch mit empirischen Wissenschaften überschreiten kann.
Alle Propheten, von Adam über Abraham, Moses Jesus bis
hin zu Muhammad sind die Propheten, an die der Muslim
glaubt und die er ohne Unterschied verehrt. Alle
göttlichen Offenbarungen, von der Thora über die Psalmen
und das Evangelium bis des einen Gottes; nur ist der
Koran die letzte dieser Offenbarungen, die unverfälscht
geblieben ist, und die all das enthält, was der Mensch
zu einem gottgewollten Leben benötigt.
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